Rückblickend lässt sich sagen, dass wir der Produktionsseite unserer Gemeinschaft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Uns ging es vor allem um die Produktion neuer Lebensformen. Gleichheit unter uns zu leben, auch und vor allem zwischen den Geschlechtern, heute sprechen wir von Gender, unsere Kinder selbstbestimmt sich entfalten zu lassen, jeder und jedem von uns die Möglichkeit zu geben, seinen eigenen Weg zu finden. Die materielle Produktion kam dabei zu kurz. Gewiss, wir haben mit großem Einsatz unsere Häuser wieder instand gesetzt, Gärten angelegt, Abwasserteiche, aber die Erwerbstätigkeit kam entschieden zu kurz. Gewiss, eine zeitlang haben wir Wein abgefüllt und nach Deutschland verkauft, die Frauen haben eine gemeinsame Werkstatt betrieben, in der exquisite Patchworkdecken gefertigt wurden, Ingrid hat das Töpfern, das sie schon auf dem Barhof betrieben hatte, wieder augenommen und mit Detlevs Hilfe Töpferei und Verkaufsraum ausgebaut, die Käseproduktion ging bald über die Selbstversorgung hinaus. Alles wahr. Aber der wesentliche Teil unseres monetären Einkommens erzielten wir außerhalb des Geländes als BeraterInnen, LehrerInnen, MaurerInnen, ÜbersetzerInnen, usw.

Heute, wo viele von uns von Transferzahlungen (sprich Renten) leben ist das Thema gleichwohl von brennender Aktualität. Ohne Arbeit auf dem Gelände, von dem man und frau (gut) leben kann, werden wir keine neuen Leute hier ansiedeln können. Denn jenseits aller gruppendynamischen Schwierigkeiten, Neuzukömmlinge in die Gemeinschaft einzuschließen ist das erste Problem, wovon sie leben, wenn sie bei uns leben.

In "Tätigkeiten" stellen wir vor, welche mehr oder minder rimunerativen Bereiche wir betreiben, die alle weiter ausbaufähig wären, wenn es denn Personen gäbe, die sich dazu berufen fühlen.